Verbindungsstelle Süd - Erlebnisberichte

von D. Paulus

Winterwanderung am 08.01.2017

Hennigsdorf – vom Fischerdorf zum Industriestandort

Es ist eine langjährige Tradition, dass sich Anfang Januar jeden Jahres die Mitglieder der Verbindungsstelle Süd zu einer Winterwanderung treffen. Auch im Hinblick auf widrige Wetterverhältnisse sowie teilweiser Sperrung der S-Bahn nach Hennigsdorf trafen sich dann 13 IPA-Freunde an der dortigen S-Bahnhof zu einem zweistündigen Rundgang unter Führung eines Vertreters des Verkehrsamtes. Dieser schilderte anschaulich die Entwicklung vom Fischerdorf zu einer modernen kleinen Industriestadt und belegte diese mit zahlreichen alten und neuen Fotografien.

Wer von uns wusste schon, dass bereits Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Fund von gelbem Ton mehrere Ziegeleien entstanden, die besonders auch den Bedarf des nah gelegenen Berlins deckten. Die weitere Industrialisierung führte dann auch dazu, dass die Firma AEG, durch die Architekten Taut und Behrens, große Fertigungshallen errichten ließ. Hier wurden zu Beginn des 1. Weltkrieges die ersten Flugzeuge hergestellt und auf einem extra nahgelegten Flugplatz erprobt wurden. Für die Firma AEG war in Berlin nicht genügend Platz vorhanden und so bot sich das nahgelegene Hennigsdorf mit Wasser.-, Bahn.- und Straßenanschluss für die Fertigung an. Für die vielen Fabrikarbeiter wurden besondere Wohnsiedlungen errichtet, damit diese zu Fuß ihre Arbeitsstätte erreichen konnten.

Bei nur einem Luftangriff der Alliierten im März 1945 wurden diese Hallen zerstört, damit keine Unterlagen bzw. Geräte den heranrückenden russischen Verbänden in die Hände fallen konnten.

Nach dem ausgiebigen Rundgang und der Fülle von Informationen bestand im Anschluss die Gelegenheit sich in einem Kaffee zu stärken. Leider traten, witterungsbedingt, viele Teilnehmer direkt die Heimreise an.